Sehen durch Berühren
Seit langen Jahren hatte die Bildhauerin Sara.H den Wunsch, Werke für sehbehinderte Menschen zu schaffen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, die Kunst mit ihren Händen zu betrachten.
Die Idee « Sehen durch Berühren » entstand 2006 : Sie beinhaltet Skulpturenparks in Bronze, die Behinderten und speziell Blinden gewidmet sind. Es sollen kostenlos zugängliche Orte des Austauschs und der Kommunikation für die gesamte Bevölkerung sein.
Die Projekte entsprechen uneingeschränkt den Anforderungen des Artikels 30 der UN-Behindertenrechtskonvention von 2008. Dabei steht der motorische, sensorielle und intellektuelle Zugang, der die Autonomie der Betroffenen fördert, im Mittelpunk.
Ein eimaliges Konzept
Das Grundkonzept ist neu in Europa. Es handelt sich nicht um eine einzelne Skulptur sondern um eine Serie von sechzehn, zwanzig oder mehr Szenen, die eine Legende, eine Geschichte oder ein bestimmtes Thema illustrieren. Jede der Szenen wird durch einen Text in konventioneller und in Blindenschrift erklärt.
Dank der fantasievollen und gleichzeitig didaktischen Gestaltung wird Kunst hier für jedermann zugänglich : Die Hand gleitet über ein Buch, eine Gestalt, einen Baum, einen Vogel. Der Besucher kann sich von dem Zauber, der Weisheit, der Hoffnung und der Freude inspirieren lassen, die der Bronze mit Poesie und Einfühlung eingehaucht wurden.
Die Anforderungen
Die Werke passen in ein freundliches, leicht zugängliches und möglichst städtisches Umfeld.
Es ist wichtig, dass der Austausch zwischen Besuchern angespornt und gefördert, die Schranken von Alter, Nationalität und Gesellschaft beseitigt werden.
Auf Wunsch der Künstlerin werden die Werke ausschliesslich durch Spenden finanziert und der Stadt übergeben, die einen passenden Platz dafür zur Verfügung stellt.
Es handelt sich in keinem Fall um eine temporäre Ausstellung sondern um eine langfristige Installation. Aus diesem Grunde wird als Material Bronze gewählt, edel, zeitlos und dauerhaft.